Weinproben & Weinseminare

Wir veranstalten Weinproben und Weinseminare.
Besonders hervorzuheben sind unsere Glas- & Weinproben. An diesen Abenden verkosten Sie erlesene Weine aus den mundgeblasenen Gläsern der RIEDEL-Serie Sommeliers und entdecken dabei den Zusammenhang von Rebsorte und Glasform.

Gerne organisieren wir auch für Sie und Ihre Gäste ein Wein-Event ganz nach Ihren Wünschen.

 




Termine

Die Termine für die nächsten Veranstaltungen werden hier rechtzeitig bekanntgegeben.

 

 

Wir laden Sie gerne zum nächsten Wein-Event persönlich ein.

Schreiben Sie uns über das Kontaktformular eine Nachricht. Dann informieren wir Sie zukünftig über unsere Events.


 

 

Jubiläumsweinprobe 2019

Im Herbst 2019 fand unsere Jubiläumsweinprobe statt.

Der Journalist Jürgen Rasemann war einer der Teilnehmer und berichtet im folgenden Artikel über diesen Abend.

 

 

Edle Tropfen schmeicheln den Sinnen

Exklusive Weinverkostung anlässlich des 70-jährigen Jubiläums der Firma Harr

Hätten Sie gewusst, dass guter alter Wein auch nach Leder, Lakritze oder gar animalisch schmecken darf? Dass Frauen die bessere Nase haben, wenn es um edlen Rebensaft geht. Dass die Chinesen Wein produzieren, der nicht zu verachten ist. Dass Weißwein mit Schraubverschluss auch „korkeln“ kann. Dass einer der teuersten und rarsten Rotweine einfach nur „Petrus“ heißt und nicht klassifiziert ist. Um Wein rankt sich so manches Kuriosum und manch dunkelrotes Geheimnis. Einige Rätsel lösten Margarete und Achim Harr bei einer exklusiven Weinprobe im mediterran gestalteten Verkostungsraum des „Kaffee- und Weinhauses Harr“ in der Unteren Grabenstraße 28 in Leutkirch auf. Für die musikalische Unterhaltung an diesem Oktoberabend im Jahre 2019 sorgte Otmar Bühler an der Gitarre.

 

„Meine Frau und ich freuen uns, dass Sie einen detaillierteren Blick in die Welt des Weines werfen wollen, mit all ihren Nuancen, Facetten und Besonderheiten. Heute Abend zeigen wir Ihnen, dass in unserem Keller auch edle Weine lagern, die natürlich ihren Preis haben. Anlässlich unseres 70-jährigen Firmenjubiläums werden wir Ihnen einige Sorten ausführlich vorstellen und kredenzen“, begrüßt Achim Harr die 24 Teilnehmer, bevor der Kaufmann aus ihm spricht: „Selbstverständlich können Sie die ausgeschenkten Wein bei uns kaufen.“ Bei einem schmackhaften Abendschmaus entführt das Ehepaar die Anwesenden anschließend auf eine Reise durch italienische, französische, spanische und chinesische Weinkeller. Humorvoll erzählt Margarete Harr die eine und andere Anekdote rund um den köstlichen Rebensaft, während der Chef des Hauses edle Tropfen in stilvollen Gläsern der Firma „Riedel“ serviert.

 

Mit dem Herzen dabei

 

Eine Weinprobe im Hause „Harr“ ist immer interessant, doch dieser Jubiläumsabend war etwas Besonderes. Nicht nur, weil Margarete Harr die Tische und den italienisch anmutenden Verkostungsraum liebevoll dekoriert hatte, die Teilnehmer mit ihrem Wissen charmant umgarnt, sondern weil da ein Ehepaar im Raume stand, dem es die Anwesenden abnehmen, dass es bei dem, was es tut, mit ganzem Herzen dabei ist. Im Laufe der Jahre hat sich das Duo ein breites „Wein-Wissen“ angeeignet, mit dem es an diesem Abend aufs Angenehmste glänzt. Die Teilnehmer kommen dem präsentierten Wein sehr nahe, erfahren vieles über ihn, und können sich - Schlückchen für Schlückchen - ein Bild vom gereichten Rebensaft machen.

 

Im Wein liegt Wahrheit, sagt der Volksmund. Doch da muss noch mehr drin sein. Worin liegt die Faszination, die große reife Weine ausstrahlen? Ist es die ausufernde, mit Erotik behaftete Süße? Berauschen die Maulbeeren oder der Hauch von Schokolade, Himbeeren und Minze die Sinne des erwartungsvollen Genießers? Ist es vielleicht der Blick auf das Etikett und das Gefühl, sich in diesem Moment etwas ganz Besonderes leisten zu können, wie böse Zungen behaupten? Oder ist es die Wucht, die Tiefgründigkeit der dunkelroten Farbe des Weines, gepaart mit dem Duft von welken Blumen und einem Aroma von Rosinen, Petroleum und Sandelholz? „Nicht verzagen, Achim fragen“, bemerkt eine Brünette und lässt mit ihren Tischnachbarn erneut die mundgeblasenen Gläser der Firma „Riedel“ erklingen: „Auf das Leben! Auf die Liebe! Auf den Wein!“

 

Im Barriquefass gereift

 

Der Hausherr hat den Erklärungsbedarf vernommen, hält den Weinkorken allerding flach: „Keine Angst, ich steige jetzt nicht in einen Monolog über das ein, was da so alles auf dem Etikett einer Weinflasche steht. Vielmehr werden meine Frau und ich die Vorzüge der Weine preisen, die wir heute Abend für Sie entkorken werden. Ich verspreche Ihnen, jeder Flascheninhalt ist ein Erlebnis. Wäre doch schrecklich, wenn alle Rot- oder Weißweine gleich schmecken würden, wenn die Witterung, der Boden, die Lage, die Sorte und die Sonne keine Rolle mehr spielen würden, dann wäre die mehrere Jahrtausende währende Weinbautradition tot. Das kann niemand wollen.“, betont Achim Harr und greift nach einer Magnumflasche Rioja Castillo Ygay, Jahrgang 2004, 29 Monate im Barriquesfass gereift. „Diese Flasche eines ausgesprochen eleganten Weines kostet 300,- Euro“, lässt der Fachmann so ganz nebenbei fallen. Frei nach dem Motto: Man gönnt sich ja sonst nichts.

 

„Jetzt wird´s interessant“, grinst ein Teilnehmer. Schließlich sei er zu dieser Veranstaltung gekommen, um sich seine Sinne für gute Wein schärfen zu lassen. Er wolle edle Rebsorten entdecken und sich selbst ein Bild davon machen, bevor er seinen Geldbeutel bemühe. Sprach´s und prostet in die illustre Runde.

 

„Die Welt der Weine hält unzählige Geschmackserlebnisse für denjenigen bereit, der zu genießen weiß“, erklärte Margarete Harr. „Die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen alten Tropfen herauszuschmecken will jedoch geübt sein. Zwar gibt es unzählige Literatur, in der man sich Fachwissen aneignen kann, doch das süffige Spiel zwischen Zunge, Gaumen und den Sinnen muss man selbst erleben.“ Allerdings, so gibt die Fach-Frau zu bedenken, seien es nicht nur die ganz alten und sehr teuren Weine, welche die Seele eines Genießers verzaubern können. „So manch junger Tropfen kann auch sehr reizvoll sein“, versichert die Chefin verschmitzt und lacht über ihre Keckheit: „Prosit! Noch ein Stückchen Käse, einen Espresso oder einen Grappa gefällig?“

 

Schlückchen zum Abschied

 

„Nein, aber noch ein Schlückchen Barolo zum Abschied, der ist wirklich gut“, ruft ein Gast und erntet wohlwollendes Gelächter. Plötzlich steht ein schmächtiger Mann im feinen Zwirn auf, erhebt sein Glas, und dankt den Gastgebern im Namen aller Anwesenden für einen „wunderschönen Abend“, der nach einer Wiederholung verlange. Langanhaltender Applaus. Margarete und Achim Harr greifen nach ihren Weingläser, prosten den Gästen zu und schauen sich tief in die Augen als wollten sie sagen: „geschafft.“ Dies war allerdings ein Irrtum. Wie tags darauf zu vernehmen war, wurde noch bis weit nach Mitternacht gefeiert.

 

Übrigens: Wein ist das göttlichste Getränk überhaupt. In der Bibel wird der süffige Rebensaft über 200 Mal erwähnt. Hätten Sie´s gewusst?